In der Nacht fing die Pusseline an zu wackeln wie bei einem Erdbeben, es war aber nur der Sturm. Morgens war es kalt, ein Schauer folgte dem nächsten, so dass wir keinen Fuss vor die Tür setzten. Es ist auch mal gemütlich, im Bett zu liegen und zu lesen - das fand zum Glück auch Wilma.
Mittags wurde es etwas besser und wir fuhren warm eingepackt stadtauswärts durch die Olivenhaine. Es ging etwas bergauf, so dass wir Trapani sahen und den markanten Hausberg Eryx, auf dem die mittelalterliche Stadt Erice liegt, neben jeder Menge Sendemasten.
Wilma lief neben uns her und bekam so genügend Auslauf, richtig schön war es allerdings nicht. Es war dermassen viel Müll am Strassenrand, ich konnte es nicht mehr sehen. Alles, was nicht mehr gebraucht wird, liegt dort herum: Kleider, Schuhe, Elektroschrott, Blumentöpfe, Baumaterial, Pkastikabfälle jeder Form, Flaschen, Styropor, Dosen mit Chemikalien, Papier, Autoteile. Die Olivenhaine sind eingezäunt, mehr oder weniger dekorative Tore und Auffahrten führen zu den Wohn- und Wirtschaftsgebäuden mit wohlklingenden Namen, und alles, was ausserhalb ihres Grundstücks passiert, ist nicht ihr Problem - so scheint es. Es gibt im Internet einerseits die Erklärung, dass die Mafia etwas damit zu tun hat (wobei mir nicht klar ist, was genau) und andererseits ist es die Mentalität der Bevölkerung, die lieber ihren Müll in der Natur entsorgt, als die Müllabfuhr zu nutzen, weil sie dieser nicht vertraut, heisst es.
Bruno fuhr am Nachmittag zu den Salzseen und durch Trapani, die Fotos stammen also von ihm. Das Salz in den Salinen ist noch nicht erntereif. Da muss noch viel Wasser verdunsten. Mithilfe der alten Windmühlen wird das Salz raffiniert. Sie sind noch in Betrieb. Ich blieb mit Wilma zu Hause und plauderte mit der Nachbarin aus Wuppertal, die schon seit 2 Jahren mit ihrem Bus unterwegs ist.