Die Nacht war gewittrig, es knallte einige Male direkt neben uns. Wir nahmen es also gemütlich am Morgen, assen unser Müesli und gingen zu den Felsen hinunter, um vor den Mücken zu fliehen. Es war herrlich zuzuschauen, wie die dunkelgrauen Wolkenungetüme, die am Horizont graue Regenschleier ins Meer ergossen, über uns vorbeistürmten. Das ging eine Zeit gut, dann fing es an zu tröpfeln und wir zogen uns unter einen Felsvorsprung zurück. Wilma, Bruno und ich kuschelten uns zusammen und genossen es, dass die schwüle Luft erfrischender wurde. Schnell hörte es wieder auf, also spazierten wir vom Campingplatz durch die ganze Bucht bis zum Ristorante Miniera. Der Name hat sicher mit dem verrosteten Stahlturm in der Bucht zu tun, in dessen Nähe an der Küste Spuren einer ehemaligen Anlage für das Beladen grössere Schiffe zu erkennen ist. Vielleicht wurde Erz abgebaut, der orangerote Sandstrand weist auf Eisenvorkommen hin. Jetzt ist neben dem Ristorante Miniera ein Institut für maritime Forschung tätig. Schulklassen, Tauchschulen und Studierende von Universitäten können hier Kurse buchen und die Unterwasserwelt in Theorie und Praxis erfahren. Während wir eine Parmigiana assen, prasselte ein heftiger Regenschauer auf das Aussendach, wir warteten bei Cafè und Tiramisu also noch eine Weile und kamen trocken wieder beim Camping an. Glück gehabt. Wegen der gefrässigen Mücken zogen wir uns für den Rest des Tages in die Pusseline zurück, wir hatten genug juckende Arme und Beine für heute.