ich möchte den Blog nicht unterbrechen, denn schliesslich liegen wir trotz der unglücklichen Situation in meinem Elternhaus jeden Abend in unserer Pusseline und sind noch auf unserer Reise.
Ich war mit Mama beim Hausarzt und hab mich ein wenig im Haushalt nützlich gemacht, war mit Wilma und Bruno draussen unterwegs zwischen zwei Regenschauern und hab mir viele Gedanken gemacht über das Leben. Das altern ist ja eigentlich ganz normal und das Gegenstück zur Kindheit, die auch davon geprägt ist, dass Hilfe benötigt wird. Sowohl in der Kindheit als auch im Alter wird die benötigte Unterstützung heute immer mehr an soziale Einrichtungen delegiert, da das Alter dazwischen vom Erwerbsleben beansprucht wird. Die Zeiten, in denen Frauen sich um die Kinder und später um die eigenen Eltern gekümmert haben, sind Vergangenheit. Es ist zum Glück heute selbstverständlich, dass alle Geschlechter die freie Wahl haben, wo und wie sie ihre Arbeitskraft einsetzen wollen. Die Lücke, die durch den Wegfall der meist kostenlosen Frauenarbeit entstanden ist, wurde aber offenbar nicht ausreichend gefüllt. Solche Gedanken machte ich mir heute, weil ich ja nur noch ein paar Tage hier bin. Wer macht dann weiter, wenn ich wieder in der Schweiz bin?
Mama geht es nicht viel besser. Wir hoffen, bald einen Facharzt zu finden, der einen Termin frei hat, damit sie richtig behandelt werden kann. Die ärztliche Versorgung in Deutschland ist nicht mehr so gut.