Ein wenig kühler, Sonne und Regen - also so richtig bretonisch war es heute. Es fängt jeweils ganz fein an zu tröpfeln, man denkt kaum, dass es nach zehn Sekunden eine solche Intensität an Sprühregen geben könnte, aber wenn man beim ersten Tropfen nicht sofort die Regenjacke aus dem Rucksack zerrt, ist man komplett nass. Zum Glück dauert so ein Regen nicht lang, Sonne und Wind trocknen alles schnell wieder. Heute hatten wir Glück, die schwärzesten Wolken zogen immer dann auf, wenn wir gerade wieder in der Pusseline waren. Sehr früh heute, schon um elf Uhr, gingen wir los, wir wollten zum Mittagessen am Westende des Strandes sein, in Pléneuf hatten wir uns eine Brasserie ausgeguckt.
Im festen feuchten Sand kamen wir eigentlich gut voran, aber nach einer Stunde hatten wir noch nicht einmal die Hälfte des Weges geschafft. Der Strand ist ewig lang! Es sah so nah aus, aber vielleicht waren die Muscheln zu hübsch und vor allem haben wir immer wieder mit Wilma gespielt und die Farben auf dem Meer bewundert. Wir entschieden, zurück über den Küstenwanderweg GR34 zu gehen, der die gesamte Bretagne umrundet. Das war vielleicht schön! Zu einem grossen Teil führt der Weg durch den Wald oder eher durch ein Dickicht aus Farn, Brombeeren, Eschen, Stechginster Zypressen und Eichen sowie diversen Rankpflanzen und Gräsern. Es gab grüne Tunnel, die wir verzaubert durchschritten, dann öffnete sich der Blick wieder zum Meer und zum endlosen Sandstrand, es war unbeschreiblich schön. Knorrige Baumskelette, Dünen, eine sehr abwechslungsreiche Klippenwanderung war das. Auch von unten sah die Klippe schön aus mit der roterdigen Abbruchkante, dem kräftigen Grün obendrauf, dem hellen Strand und dem mal grauen, mal blauen Himmel.
Mittagessen gab es dann in der Campingplatzbar, Fast Food aus dem Tiefkühler, welches wir mit reichlich Cidre hinunterspülten. Wir hofften, dass wir abends im Restaurant etwas besser essen würden, aber das war dann auch nichts. Morgen wird gekocht.