Immer noch war das Wetter prächtig, keine Wolke am Himmel! Wir trödelten herum und frühstückten genüsslich frische Croissants, freuten uns über unsere süsse Wilmamaus und ich fing an, in der Hängematte baumelnd, den neuen Dupin zu lesen. Bruno hatte ihn zuerst verschlungen, es war ein Zufall, dass Dupin gerade auf der Île Callot bei Carantec ermittelte, als wir auch gerade dort waren. Der neue Fall spielt im Chocolatier-Milieu, ich bin gespannt.
Am Mittag kochten wir in der Pusseline, dann spazierten wir los zum Meer. An der Strasse stand ein Drohnenpilot und auf einer kleinen Landzunge sahen wir eine Menschenansammlung. Was war denn da los? Dann fuhr ein vollbepackter Velofahrer auf die Menschenmenge zu und die Drohne filmte die Szene. Ein Banner klärte uns auf: nach 666 Tagen und 37 Ländern kehrte ein Einheimischer von seiner Weltreise per Velo zurück. Es war rührend zu beobachten, wie alle sich freuten, ihn willkommen hiessen und die eine oder andere Träne floss, dazu lief bretonische Musik aus der Box.
Wir liefen weiter Richtung Phare de Pontusval, zu einer schönen kleinen Bucht, wo wir gestern schon waren. Es war wieder so schön zu beobachten, wie aus der Steinlandschaft mit weissem Sand nach und nach eine türkis schimmernde Wasserwelt mit Felseninseln wurde. Wilma beäugte dieses Naturwunder sehr skeptisch, ihr war die Flut nicht geheuer. Sie liebte es, im Sand nach Muscheln zu graben und mit uns über die Felsen zu klettern.
Auf dem Rückweg kehrten wir beim Hotel de la Mer ein, eine schöne Terrasse auf der Düne ist öffentlich, der Blick ist fantastisch und das Hotel ein Traum.
Als wir weitergingen, hörten wir schon von weitem einen Dudelsack spielen, je nach Wind mal lauter und mal leiser. Wir folgten der Musik und entdeckten kurz vor dem Campingplatz ein kleines Auto am Strassenrand, mit offener Kofferraumklappe, davor stand er, der alte Schotte mit seinem Instrument. Er machte gerade eine Verschnaufpause, seine Frau sass am Steuer und grüsste freundlich durchs Fenster. Er spielte dann weiter, wir hörten ihn noch, als wir schon wieder bei der Pusseline waren. Schön war das.