18 Jul
18Jul

Schon wieder war der Himmel blau und wir fuhren als erstes zum Hafen von Erquy, um Mittag zu essen. Es war ein nettes Restaurant, wir sassen mit Blick aufs Meer, aber das Essen war nicht gut. Es lag uns den Rest des Tages quer im Magen. Weiter ging es den steilen Hang hinauf und durch einen schönen Kiefernmischwald bis es oberhalb der Plage Du Portuais nicht mehr weiterging. Also gingen wir die Stufen zum Strand hinunter, ignorierten das Hundeverbot und fanden am Rand zwischen den Felsen ein Plätzchen für uns. Dort gab es rote und orange Minischnecken. Die Felsen waren gut zum Klettern, dunkelrot und sehr zerklüftet, aber glatt. Nach einem Beinbad im warmen Meer gingen wir zurück zu den Velos und fuhren weiter im Wald Richtung Cap d‘Erquy. Der Wald ging in eine weite Heidelandschaft über, leider waren die Heide und der Stechginster schon fast verblüht, es hätte sicher toll ausgesehen, wenn alles gelblich und violett leuchtet bis zum Horizont. Viele kleine Wanderwege führten zu immer wieder neuen Ausblicken von den hohen Klippen aufs Meer, auf die Stadt Erquy und die umgebenden langen Sandstrände, sogar das Cap Fréhel mit seinen zwei Leuchttürmen war zu sehen. Der kleine Leuchtturm am Hafen von Erquy sah eher aus wie aus dem Spielzeugladen.  

Auf den Felsen haben wir es sehr genossen, auch wenn wir nicht die einzigen Touristen waren. Es ist hier sehr viel mehr los als im Finistère, was wohl daran liegt, dass es weniger abgelegen ist. Sehr viele Deutsche, hauptsächlich Rheinländer und auch einige Holländer machen hier Ferien. In Brignogan hatten wir das Gefühl, in der Bretagne zu sein, fast nur Bretonen und noch ein paar Engländer und Iren waren dort. Heute Abend um halb zehn spielt eine Indie-Band auf dem Camping, gestern Abend hat ein Magier eine Frau zersägt.

Vom Cap hinunter düsten wir hinunter bis in das Zentrum der Stadt. Es sieht hübsch aus, alles ist sehr herausgeputzt und für Touristen ausgerichtet. Ausserhalb des kleinen Zentrums besteht die Stadt aus in rosa Naturstein gemauerten Ferienvillen in sehr gepflegtem Zustand. Hier machen keine armen Leute Ferien. Mir ist es zu geleckt, das echte Leben ist kaum zu spüren. Der Strand von Erquy selber ist nicht schön, es müffelt moderig, obwohl ein Traktor ewig den Sand durchkämmt hat und viele Algenablagerungen entfernt hat. 

Noch zwei Mal mussten wir einen Hügel hinauf und auf der anderen Seite wieder hinunterdüsen, dann waren wir zurück am Campingplatz. Zum Glück haben wir e-Bikes, sonst wären wir nicht so weit gekommen. 


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