Die Fahrt durch die Poebene bis Venedig zog sich, viele LKW‘s und ein dunstigblasser Himmel waren nicht angenehm. Dann wurde es besser, hügelig und grün. Bei Triest sahen wir endlich das Meer und nach einer halben Stunde waren wir in Slowenien. Diesen Teil des Landes hatten wir auf unserer letztjährigen Slowenienreise ausgelassen wegen zu grosser Hitze, heute waren die Temperaturen perfekt, 23 Grad. Zuerst sahen wir Koper an der Küste liegen, dann Izola, eine weitere kleine Stadt, die vom 13. bis ins 18. Jahrhundert zur Republik Venedig gehörte, und schliesslich erreichten wir die Dritte im Bunde: Piran. Im Ortsteil Fiesa fuhren wir einen Stellplatz an, auf dem die Mobile dicht nebeneinander stehen, aber direkt neben dem Platz ist eine grosse Wiese mit alten Bäumen und der Kiesstrand. Ausserdem gibt es einen tollen Fussweg direkt am Meee entlang in die Altstadt von Piran. Der Preis von 35 Euro pro Nacht ist hoch, aber es gibt WC und Dusche, eine Pizzeria und es ist ruhig. Wir spazierten also nach einem Picknick auf der Wiese los und erfuhren auf dem Weg in die Altstadt, dass der Weg kurz vorm Ziel wegen Steinschlag gesperrt ist. Das fanden wir blöd, es stimmte aber. Die Absperrung konnte man überwinden und dann ging es durch Geröll und grosse Felsbrocken weiter. Auf der Klippe vor uns thronte das Wahrzeichen Pirans, die St. Georgs Kirche, deren Glockenturm dem Campanile von Venedig nachempfunden wurde. Auf der Turmspitze zeigt ein sich nach dem Wind drehender goldener Engel den Bewohnenden die Wetterlage an.
Die Gassen sind alt und romantisch, aber aber nicht ganz so wie in Italien. Statt Wäsche hängen hier Klimaanlagen, fiel uns auf. Es war noch nicht viel los, was wir sehr angenehm fanden. Piran läuft spitz zu bis zum alten Leuchtturm. Aussen herum lädt eine schöne Promenade zum flanieren ein, ein Felsbrockenwall schützt vor hohen Wellen. Einige Felsen sind von KünstlerInnen behauen worden, sehr schöne Skulpuren sind entstanden, eine tolle Idee! Restaurants reihen sich auf bis zur Einfahrt des kleinen Hafens. Dieser befand sich einst weiter im Ort und veralgte so sehr, dass die Habsburger ihn zuschütteten, einen Platz mit Regierungsbauten drum herum errichteten und den Hafen weiter nach vorn verlegten.
Wir kehrten zum Fisch essen ein und sassen schön mit Blick aufs Meer. Dadurch entgingen uns die Delfine nicht, die offenbar regelmässig in der Bucht vor Piran ein paar Runden drehen und sogar Luftsprünge veranstalteten. Sie waren recht nahe und ich wunderte mich, wie gross sie sind!
Es wurde am Abend wolkig und stürmisch und wir kehrten müde und zufrieden zurück in unsere Pusseline. Heute ist Vollmond. Morgen geht’s weiter nach Kroatien.