Nun sind wir an der Côte des Légendes angekommen, dem westlichsten Punkt unserer Reise.
Weil ich blöd war, hab ich den falschen Campingplatz reserviert, das hatten wir schon zu Hause gemerkt. Es ist ok, wenn auch der andere Platz (Camping Plage de Meneham) viel schöner liegt. Der Vorteil dieses Campings ist, dass ein Restaurant und etwas mehr Infrastruktur drumherum vorhanden sind - der Strand ist allerdings für Hunde verboten.
Wir checkten vor dem Mittag ein, es war ja nur eine kurze Fahrt nach Brignogan-Plage. Dann erkundeten wir den Ort, assen eine Kleinigkeit in einer Crêperie und packten die Badesachen ein für einen Ausflug an den Strand beim Leuchtturm Phare de Pontusval. Der kleine Leuchtturm ist mit einem Häuschen zusammengebaut und wirkt eher wie eine Kirche, aber Kirchen sind in der Bretagne immer aus Granit gebaut, haben aufwändige Türme und strahlen nicht weiss dem Meer entgegen. Die Küste hat ihren Namen von den Sagen und Legenden, die besonders in diesem Teil der Bretagne zum lebendigen Kulturgut gehören. Sie wurden von Generation zu Generation weitererzählt und haben mit dem Meer zu tun und auch mit den Felsen, die oft fantasieanregende Formen vorweisen. Auch die Mégalithen, die plötzlich mehrere Meter hoch in der Landschaft auftauchen, sind Zeugnisse vergangener Zeiten, in denen die Menschen ihren mythischen Glauben lebten und dies den nachfolgenden Generationen weitergaben. Heute geben manche Steinsetzungen Rätsel auf, doch es ist etwas zu spüren von der Vergangenheit, von den Menschen, die hier früher gelebt, geglaubt und gearbeitet haben. Besonders gut wird die Vergangenheit im Museumsdorf Meneham dargestellt. Dort wird alte Handwerkskunst gezeigt, es wird beschrieben, wie die Bauern, Fischer und Algensammler lebten und dass die Häuser ursprünglich militärischen Zwecken dienten, das war vor mehr als 200 Jahren.
Die Küste um Meneham ist für mich eine der schönsten überhaupt in der Bretagne, deshalb kommen wir auch immer wieder her.