06 Jul
06Jul

Wir hatten gestern Abend Glück, dass es noch trocken war, denn in der Nacht kam eine Regenfront. Wir fuhren um zehn Uhr los und verstanden nun auch, warum die Bauern auf den ausgedehnten Feldern südlich von Paris gestern so fleissig am Getreide ernten waren. Es regnete mehr oder weniger bis Rennes, dann näherten wir uns dem Meer und es wurde besser. In Broons fuhren wir von der Autostrasse und mampften umgeben von einer alten Kirche und schnuckeligen Häuschen unsere erste Galette mit Cidre. Dann nahmen wir die letzte Etappe unter die Räder und erreichten Primel-Trégastel am späten Nachmittag. Wir kannten den Ort und den Camping nicht und freuten uns, dass es unsere Erwartungen noch übertraf. Es gibt alles, was ich an der Bretagne liebe: zu originellen Formationen aufgetürmte Granitfelsen, satt grüne und bunt blühende Vegetation, romantische alte Steinhäuser und vor allem das Meer! Die Kontraste und das besondere Licht bei jedem Wetter machen die besondere Stimmung aus. Kleine Küstenpfade, die entweder mitten durch die Felsen, manchmal durch meterhohe Farnwälder oder auch über blühende Wiesen führen, bieten abwechslungsreiche Blicke auf Meer und Küstenland (auf bretonisch Armor und Argoat). Und immer weht der Wind. Bruno fragte mich vorhin, ob es so schön ist wie auf Sylt. Was für eine Frage! Es ist sehr viel schöner hier! Sylt hat keine Felsen! Und niemand hat hier das Gefühl, es gäbe zu viele Touristen. Die Ruhe und Ursprünglichkeit ist die weite Reise wert, finden wir, denn weit ist es wirklich bis ins Finistère - Finis (lat. Ende) Terrae (lat. Erde). 

Wir hatten einen schönen Einstieg in vier Wochen Ferien, wenn auch unser Wilmchen uns immer noch Sorgen macht. Sie hatte einen heftigen, schmerzhaften Rückfall heute. Wir sind froh, dass es eine Tierklinik im übernächsten Ort gibt und werden morgen weitersehen. Im Moment geht es ihr gut. 




 

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